Montag, 15. August 2011

Handke bringt seine Heimat und sein Leben auf die Bühne


Jubel der Kritiker und des Festspiel-Publikums. Die zweite Uraufführung bei den heurigen Festspielen ist ein Erfolg!

Handke bringt die Slowenen-Geschichte, seine Geschichte, Kärnten und vor allem, er wäre nicht Handke, die Sprache auf die Bühne. Der Text "Immer noch Sturm", eine persönliche Reflexion über Familien- und Regionalgeschichte, begeistert Leser und Salzburg-Publikum. Der dramatische Text führt ins Jauntal, in dem sich Handke auf die Spuren seiner kärntner-slowenischen Ahnen macht. Er erträumt für seine Verwandten eine neue Rolle in der Geschichte und lässt sie als Partisanen im Zweiten Weltkrieg kämpfen. Hier Partisanen, da die Gegenseite der Faschisten - die Trennlinie geht durch Familien.
Handke rollt sein Thema in poetischer Sprache auf, bedient sich dabei aber einer kunstvollen Form der Montage: Über weite Strecken analysiert und kommentiert ein poetisches "Ich", das seine eigene Geschichte sucht, seine Erinnerung. Dazwischen gewinnen die Figuren Kontur, von denen das Ich berichtet, und treten mit ihrer Sichtweise der Dinge in Erscheinung.
Handke garantiert einen tollen Erfolg der in letzter Zeit von Skandalen gerührten Salzburger Festspiele.

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